Von der Gemeindeschwester zum Diakonieverein heute

Seit jeher ist es christlicher Auftrag, Kranke zu pflegen, Sterbende zu begleiten sowie Alten und Verwirrten eine Heimstatt zu bieten.

Die beiden großen christlichen Kirchen organisierten im 19. Jahrhundert die Gemeindekrankenpflege neu. Diakonissen und Ordensschwestern übernahmen innerhalb der einzelnen Gemeinden diesen Auftrag.

Auch in unserer Region waren Gemeindeschwestern tätig, d.h. evangelische Diakonissen und katholische Ordensfrauen. Die Schwestern waren nicht nur Kranken- und Armenpflegerinnen, sondern Ansprechpartnerinnen für jede Art von familiären Problemen und auch für die Kinderschulen zuständig.

Es entstanden Vereine, die den Lebensunterhalt der Schwestern bestritten, Wohnraum vorhielten oder z.B. für die Tätigkeit notwendige Mobilität mit einem Fahrrad sorgten.

Als es ausgangs der 60er/Anfang der 70er Jahre immer mehr zu Schwierigkeiten in der Besetzung dieser Stationen mit Gemeindeschwestern kam, musste nach anderen Lösungen gesucht werden. In Rheinland-Pfalz war dies die Geburtsstunde der flächendeckenden Einrichtung der Sozialstationen.

Die Initiative geht zurück auf das Sozialministerium des Landes Rheinland-Pfalz, das Diakonische Werk der pfälzischen Landeskirche und den Caritasverband der Diözese Speyer. Das Sozialministerium unter Minister Dr. Heiner Geißler (†September 2017; 14 Jahre Vorsitzender der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V.) hat innovativ die Institution „Sozialstation“ entwickelt und politisch auf den Weg gebracht.

Im Zuge der Mitgliedersuche für die eingetragene gemeinnützige Ökumenische Sozialstation wurde 1971 auch der Prot. Krankenpflegeverein in Bornheim durch den damaligen Bürgermeister Hermann Traxel (†) wieder ins Leben gerufen.

1976 fand die konstituierende Sitzung der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V. statt. Zum 1. Januar 1978 wurde die aktive Arbeit in der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V. aufgenommen.

Mitglieder wurden die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und die örtlichen Krankenpflege,- Elisabethen- und Diakonievereine im Einzugsgebiet (Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim und Offenbach).

In der ersten Zeit bis zum gesetzlichen Anspruch auf die Pflegeversicherung im Jahre 1995 unterstützten die Vereine die Ökumenischen Sozialstationen finanziell und durch Sachspenden wie Krankenbetten, Rollstühle usw. Die Mitglieder konnten über ihren Verein diese Sachspenden unentgeltlich ausleihen. Sofern eine Leistung durch die Krankenkasse nicht finanziert wurde, half der Krankenpflegeverein.

Auch mit dem gesetzlichen Anspruch auf die Pflegeversicherung endete das Engagement der Diakonissen-, Krankenpflege- und Diakonievereine nicht. Weiterhin unterstützen sie die Arbeit der Ökumenischen Sozialstation. Versorgungslücken der Pflegeversicherung werden durch die Mitgliedschaft im Verein getragen oder abgemildert.

2000 nahm der Krankenpflegeverein nach einem Wechsel in der Vorstandschaft die Gelegenheit wahr, eine Satzung als Grundlage seiner Arbeit zu erstellen. Im Laufe der Jahre wurde die Satzung immer wieder erweitert und angepasst an die gesellschaftlichen und sozialen Anforderungen. Mit der Satzung wollte sich der Verein auch weiteren Aufgaben widmen und gab sich deshalb 2000 den Namen

Diakonieverein Bornheim e.V.

Chronik

22.02.1948

wird eine Krankenpflegestation für Bornheim und Dammheim in Dammheim eingerichtet. Diakonisse Emilie Hack aus dem Speyerer Mutterhaus betreut die Kranken und Alten in den beiden Orten.

Es folgen die Schwestern: Diakonisse Mathilde Gerwert und

1949

die Verbandsschwestern Berta Lukas und Änne Josy. Mit 85 Reichsmark Taschengeld und einem Fahrrad als Transportmittel versehen sie ihren Dienst. Die beiden Gemeinden müssen für den Unterhalt der Schwestern aufkommen.

1956

wird Schwester Änne Josy zum Ev. Krankenhaus Kusel versetzt; die Diakonisse Maria Tomsitz, bisher in Ludwigshafen tätig, übernimmt die Station in Dammheim.

1957

Die Ev. Diakonissenanstalt Speyer hat die Station Dammheim-Bornheim zum 31.07.1957 gekündigt. Die Schwester wird auf Bitten belassen, bis eine andere Schwester gefunden wird. Die Station hat mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Jahresabschluss 1957 war ein Fehlbetrag von 1126,00 DM (Unterhalt der Schwester) zu verzeichnen, der von beiden Kirchengemeinden übernommen wurde.

1958

werden die Mitgliedsbeiträge erhöht. Damit kann der Haushalt ausgeglichen werden. In Bornheim sind auch Katholiken dem Krankenpflegeverein beigetreten.

1971

beginnen die Überlegungen, wer eine Trägerschaft der neu zu bildenden Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach übernehmen könnte. Kirchengemeinden, Kirchenstiftungen und Krankenpflegevereine sind für eine Trägerschaft geeignet. Deshalb wird 1971 von Hermann Traxel der Krankenpflegeverein in Bornheim wieder reaktiviert.

1975

Der Krankenpflegeverein hat 72 Mitglieder.

1977

Am 1. Januar 1978 soll die Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach eröffnet werden. Auszug aus dem Sitzungsprotokoll aus dem Jahr 1977: „Am 1. Januar 1978 soll die Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach eröffnet werden. Die Orte Essingen, Bornheim und Insheim sollen dann gezwungenermaßen aus der Sozialstation Landau ausgegliedert werden und der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach eingegliedert werden. Das Presbyterium hat zwar mehrfach erklärt, dass die Kirchengemeinden Essingen und Bornheim und die beiden Krankenpflegevereine, die dem Diakonissenverein Landau e.V. angeschlossen sind, lieber bei der Sozialstation Landau verbleiben möchten. Aber auf politischen Druck durch Androhung von Zuschussverweigerung hin wird das Presbyterium gezwungen sein, zum Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme der neuen Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach den Austritt aus der Sozialstation Landau zu erklären und der Ökumenischen Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach beizutreten. Dasselbe gilt für die Krankenpflegevereine, die ihren Austritt aus dem Diakonissenverein erklären und zwei selbständige örtliche Krankenpflegevereine gründen müssen.
Dieser erzwungene Beschluss wird aber erst dann wirksam, wenn die Sozialstation Herxheim-Offenbach-Edenkoben tatsächlich existiert und ihre Arbeit aufgenommen hat.“

1978

nimmt die Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach ihre Arbeit auf und die Gemeinden Essingen und Bornheim werden dort Mitglied, d. h. die Mitgliederbeiträge werden bis auf einen kleinen Restbetrag an die Sozialstation weitergeleitet. Damit tritt an die Stelle einzelner Gemeindeschwestern nun ein Team von examinierten Krankenschwestern und -Altenpflegern, die in den Gemeinden tätig werden, um schwerkranke und hilfsbedürftige Menschen in ihrer häuslichen Umgebung versorgen zu können.

 

Heute hat die Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach mehr als 100 Beschäftigte und betreut ca. 600 Patienten in ihrem zu Hause und bietet eine große Vielfalt an Leistungen. Weitere Informationen zur Ökumenischen Sozialstation finden Sie unter www.sozialsstation-ahz.de

2000

Am 26.10.2000 ging der Krankenpflegeverein in den Prot- Diakonieverein Bornheim e.V. über und wird damit ein eingetragener gemeinnütziger Verein.

Der Verein hat 118 Mitglieder.

2001

Da die Mitgliedschaft im Prot. Diakonieverein e.V. unabhängig von der Konfession ist, wird das Prot. gestrichen.
Der Verein hat nach einer Werbeaktion 131 Mitglieder.

2006

Preiswerte 5-Tage-Erlebnisreise nach Lechbruck und Umgebung für Menschen, die nicht mehr alleine verreisen können oder wollen; Reiseleitung: Pfarrer i.R. Robert Gutzler und Hedy Zimmer

 

Anregung eines Spiele-Abends im Prot. Gemeindehaus Dammheim. Dieser Gedanke wird von Hedy Zimmer umgesetzt bis heute. Jeden 2. Montag im Monat treffen sich ca. 12 -16 spielbegeisterte Menschen im Prot. Gemeindehaus Dammheim, Dorfstr.17a, auch über die Sommerzeit.

2008

5-Tage-Fahrt nach Neuendettelsau mit Würzburg, Nürnberg und der fränkischen Seenplatte u.a.m. Reiseleitung: Pfarrer i.R. Robert Gutzler und Hedy Zimmer

2010

Jubiläumsfeier „10 Jahre Diakonieverein Bornheim e.V.“ mit Gastreferent Dr. Heiner Geißler (†)

2011

Menschen helfen Menschen – aktive Nachbarschaftshilfe
Der Verein hat 128 Mitglieder.

2012

Mitarbeit „Unser Dorf hat Zukunft“

2019

Projekt „Bornheim trifft sich – man isst gemeinsam"

2020

Der Verein hat 96 Mitglieder.

 

Jubiläumsfeier „20 Jahre Diakonieverein Bornheim e.V.“ mit Gastreferent Diakoniepfarrer Albrecht Bähr – wegen Pandemie ausgefallen

Mitglieder des Vorstandes von 2000 bis heute

 

2000

2005

2010

2014

2018

Vorsitzender

Hiltraud
de Marées

Edmund
Richter

Edmund
Richter

Werner
Zeidler

Werner
Zeidler

Stellv. Vors.

Dr. Friedrich
Schmidt-Roscher

bis 2007
Dr. Friedrich
Schmidt-Roscher

2008
Richard
Hackländer

Richard Hackländer

Richard Hackländer
 

Richard Hackländer
bis September 2019
ab September 2019
Lothar Cuntz

Schriftführer

Werner Zeidler

Werner
Zeidler

Werner
Zeidler

Inge
Labecki

Christa
Wendel

Rechner

Hedy Zimmer

Hedy
Zimmer

Hedy
Zimmer

Hedy
Zimmer

Hedy
Zimmer

Beisitzer

Hugo
Brunck (†)

2008
Hannelore Sommerauer

Lieselotte Glück bis 2012
ab 2012
Inge Labecki

Christa
Wendel

Inge
Labecki

Beisitzer

Otmar
Dietz

Otmar
Dietz

Richard
Cattor

Lothar
Cuntz
 

Lothar Cuntz
bis Sept.2019
z.Zt. unbesetzt

Beisitzer

Erika
Frey

Erika
Frey

Erika Frey bis 2012
Christa Wendel ab 2012

Richard
Cattor

Richard
Cattor